Auf der Bühne stehen drei gestandene Typen, die mit wahlweise sehr kleinen Saiteninstrumenten musizieren, und das macht Eindruck. Sie wirken in ihrer Haltung immer ein bisschen dahergelaufen, man hört und sieht aber gerne zu und das macht den Charme der Sache aus.
Die Lieder, alles Eigenkompositionen, sind zeitweise traurig, zeitweise lustig und erhalten immer das Bild einer ziemlich heil gebliebenen Welt. Manchmal tun sie im Herzen weh, manchmal ist man peinlich berührt. Meist wirken sie einfach, fyyn und lyyslig und halten in einer Lichterketten-Ästhetik eine romantische Vorstellung von Liebe aufrecht.
Trotz der Selbstdeklaration als weitgehend erfolgsloses Trio bricht gelegentlich etwas wie Rock`n`Roll als Mikroaggression aus den dreien heraus. Die «yeah, yeah`s» und «hey baby`s» brechen als leicht ironisches Gegenstück die grosse Sentimentalität, die sonst so unwiderruflich aufrechterhalten wird und gegen welche man sich auch nicht gross wehren kann und möchte.
Kurzum: Einzig und dr Andr sind die drei Urner Musiker Livio Baldelli, Benno Muheim und Matteo Schenardi. Sie reifen seit Jahren an ihren ürnertyyschen Liedern über eine verblassende Jugend in der Provinz – und berühren mit erzählerischen Konzerten ein erstaunlich breites Publikum.